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Ein Besuch auf der Huskyfarm Innset

Die Nacht vor dem Besuch auf der Huskyfarm Innset schliefen wir alle unruhig.

Wie wird das wohl so? Können wir dort problemlos mit unserem Van campen ohne den Betrieb zu stören? Wie ist es überhaupt mit unseren Hunden, wird es nicht purer Stress für die Zwei sein?

                                                                                  ***

Zwar hatte ich einige Tage vorher bereits alles per Emailverkehr abgeklärt, jedoch überwiegt nun die Aufregung vor dem absoluten Neuland.

 

Die Anfahrt ist bereits ein Abenteuer – wir tauchen in das echte tiefe Norwegen ein und fragen uns, wer hier wohl alles im Winter lang kommen kann.

Denn Hauptsaison ist natürlich im Winter, wenn die unterschiedlichen Schlittentouren und Expeditionen mit den derzeit 91 Huskys gebucht werden können.

Nach einer holprigen Fahrt durch eine atemberaubende Landschaft kommen wir schließlich in Innset an und finden ein kleines Paradies vor.

Anders können wir es nicht beschreiben.

Locker, aber dennoch herzlich, eben typisch norddeutsch werden wir von Regina auf der Farm begrüßt und unsere erste Anspannung ist direkt verflogen.

 

Wir sind noch viel mehr erstaunt und zugleich erleichtert, als wir einen weiteren Gasthund entdecken: Labrador Vito läuft ganz entspannt über die Farm.                                                          Es ist also nicht nur geduldet, sondern wirklich gar kein Problem eigene Hunde mitzubringen.

Sogar frei herumlaufen sollen unsere Hunde, da sie so am besten merken, dass sie besser nicht zu den Zwingern oder den anderen Huskys gehen sollten.

Außerdem sorgt Nele, der aktuelle Haus-Husky für Recht und Ordnung bei den vierbeinigen Gästen.

 

Nach unserer Ankunft durfen wir direkt mit den vierwochenalten Welpen spielen und kuscheln. Ein bisschen sprachlos sind wir in diesem Moment, als wir dort ganz weit oben in Norwegen mitten im Nirgendwo, auf einer Wiese vor dem Haus sitzen und sieben kleine Huskys um uns herumtollen.

Im Sommer kommen viele Wanderer oder Familien vorbei, die eine oder mehrere Nächte auf der Farm verbringen.

 

Mit anzupacken  gehört natürlich bei so einem Urlaub dazu, jedoch wird dies nicht vorausgesetzt. Was ihr alles auf der Huskyfarm erleben und buchen könnt, erfahrt ihr auf der grandiosen Webseite, durch die auch wir auf die Familie gestoßen sind.

Wir hingegen haben uns gefreut bei vielen Aufgaben über die Schulter schauen und tatsächlich helfen zu können.

 

Wir haben in unseren 4 Tagen auf der Farm jedoch schnell gemerkt, wie komplex ein solcher Betrieb ist, und dass wir alle Achtung vor der Leistung der Huskyfarmer haben. Es sind zum Einen die Hunde und deren Pflege, was ein echter Knochenjob ist.

Zum Anderen bedarf es aber auch einer großen Menge an Empathie, denn sonst würden wir und auch die anderen Familien sich nicht so wohl fühlen und erneut hier in den Urlaub zurückkehren.

Aber Regina schmeißt den Laden während unserer Zeit ganz von alleine, hat immer Interesse für uns Camper und schafft es, dass wir kaum wieder fahren wollen.

 

 

 

"Wusstet ihr, dass die Inuit mit den Huskys zusammenlebten, damit sie ihre Babies hineinlegen konnten, wenn diese so eingekringelt schliefen, um sie so zu wärmen?!"

Raphael Illien - Mitarbeiter der Huskyfarm

 

Wie ihr auf der Huskyfarm helfen könnt

Welpenspaziergang

Ein Traum für alle Hundeliebhaber geht in Erfüllung, wenn sie mit den Puppies spazieren gehen dürfen.

Doch während die ganz Kleinen noch auf dem Gelände ausgeführt werden, wird es mit den etwas älteren dreimonatealten Rasselbande richtig abenteuerlich.

Zum spazieren fährt man hier mit dem Kanu auf die andere Seite des anliegenden Sees oder verfrachtet alle im Auto, um anschließend ein ausgetrocknetes Flußbett zu erkunden.

Da durften sogar unsere zwei Hunde mit dabei sein.

Dass dies natürlich alles einen erzieherischen Hintergrund hat, merkt man sofort. Die Welpen lernen schwimmen, sollen aufs Wort folgen und bekommen auch hier erst nach dem Kommando Sitz ein Leckerli.

Wir haben hier eine unglaublich konsequente aber zugleich auch sanfte Erziehung kennenlernen dürfen, die wir auf einer Huskyfarm so nie vermutet hätten.

 

Was diese Welpen erleben, erlebt manch anderer Haushund in seinem Leben nie.

Fütterung

Um kurz vor 18 Uhr wird es laut auf der Huskyfarm. Kreuzt man die Wiese vor den Gehegen oder begibt sich in die Nähe des Futterhauses, so wird gebellt und gejault.

Bei über neunzig Huskys macht das schon einmal ganz schön Eindruck.

Die Fütterung läuft wie folgt ab

 

          1.    Anleinen der Huskys in den Zwingern

Dies ist sicherlich der größte Schritt am ersten Tag und sogar uns ging ordentlich die Pumpe. Nachdem man die freundlichen, aufgeregten Hunde jedoch kennengelernt hat, verliert man schnell die Scheu auch vor den größten Brummern.

 

 

 

      2.     Verteilung des Futters in den Näpfen

Jeder Hund bekommt seine entsprechende Menge an Schlachtresten. Bevor ihm sein Napf jedoch hingestellt wird oder er seine Ladung auf sein Hüttendach vorgesetzt bekommt, muss jeder einzelne Husky Sitz machen.

Damit wir mit den Portionen nicht durcheinander kommen, wird gegen den Uhrzeigersinn verteilt.

3.             Wasser auffüllen

Jeder Husky hat an seiner Hütte einen eigenen Wassereimer. In den Zwingern hängt einer für alle. Diese werden täglich frisch aufgefüllt und an einigen Tagen muss der Grünspan, der sich in den Eimern bildet, entfernt werden.

Das immer frisches Wasser da ist, ist den Huskyfarmern extrem wichtig, denn viele Hunde werfen Ihren Behälter tagsüber auch um.

 

4.             Kot entfernen / Näpfe aus den Zwingern holen

Viele Huskys sind sehr reinlich und halten ihren Bereich oder ihren Zwinger von selbst sehr sauber. Die Mütter der Welpen fressen beispielsweise den Kot der Kleinen noch auf, da mit Ihr Bereich stets sauber bleibt.

Eine wichtige Aufgabe ist es dennoch die Kothaufen mit einer Schaufel zu beseitigen. Dies wird auch über den Tag hinweg erldigt.

Die in einem Zuge leer gespachtelten Näpfe können den Hunden problemlos wieder weggenommen werden.

5.             Welpenmahlzeit

Die Welpen werden entweder vor der Hauptfütterung oder danach gefüttert. So entsteht möglichst wenig Unruhe.

Die Mütter werden dazu angeleint, damit die Kleinen Ihre Mahlzeit für sich haben.

 

Dass dieser Ablauf ein ganz anderer ist, als wir ihn von Zuhause  kennen, das muss einem klar sein.

Wir sind selbst beeindruckt, überwältigt und teilweise auch sprachlos, wie die Erziehung auf einer Huskyfarm abläuft.

Wir haben es nie als negativ empfunden, da alle Hunde wahnsinnig tolle Charaktere und mehr als menschenbezogen sind.

Sie wollen auch gefallen und hören besser als manch verzogener Hund in der Hundeschule. Dennoch nehmen wir diese Tiere viel mehr als "wilde" Hunde wahr, was einem die nötige Distanz verschafft. 

 

Wir verlassen die Huskyfarm mit einem weinenden und einem lachenenden Auge. Wir fühlen uns so wohl in Innset, dass wir hätten noch ewig bleiben können und sind dennoch dankbar für diese Erfahrung. Aber für uns geht es auf zu neuen Abenteuern.

Ihr solltet unbedingt mal bei der Huskyfarm vorbeischauen und dies ist auf jeden Fall eine ganz besondere und aufregende Art Urlaub zu machen.

 

Für uns steht fest: Wir kommen wieder und dann im Winter!!!

 

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